Die Geschichte zum Adventskalender meiner Kindheit
Bis heute gibt es ihn noch und er hat schon sehr viele Kinderherzen erfreut und tut es noch.
Er ist ein bisschen anders als die anderen, aber nicht weniger wirkungsvoll. Er steckt nämlich nicht voller Süßigkeiten oder Geschenke, sondern enthält lediglich 24 kleine Zettelchen mit kleinen, gut überlegten, Aufgaben und Anregungen.
In unserer heutigen Zeit ist es viel wichtiger, den Kindern beizubringen, anderen zu helfen und mit Respekt zu begegnen, als Ihnen Dinge zu schenken, von denen sie sowieso schon zu viele besitzen.
So stand früher auf meinen Zettelchen: „ Du könntest heute einmal den Müll rausbringen“ oder „ Wem könntest Du heute einmal eine Freude machen?“. An den Advents-Sonntagen gab es auch oft einen Hinweis auf einen Weihnachtsmarkt-Besuch oder einen Kinobesuch.
Der Adventkalender hält die Kinder (oder auch die Erwachsenen) dazu an, darüber nachzudenken, was (nicht nur) in der besinnlichen Zeit wichtig ist:
Nämlich das Geben und nicht das Nehmen!
Natürlich hatten wir auch einen einfachen Schokoladenkalender, dagegen ist ja auch nichts einzuwenden.
Bei meinen Kindern habe ich es genauso gehalten und auch sie waren nie unzufrieden, weil sie nicht schon im Advent jeden Tag kleine Geschenke bekommen haben.
Das Stück Schokolade, vor dem Frühstück, war immer ein Highlight und am meisten gespannt waren sie aber auf den Zettel (den ich manchmal schnell kurz vorher noch geschrieben habe, weil ich es am Abend vorher vergessen hatte).
Das ist meine Geschichte.
Was Ihr aus „Zenko“ macht, bleibt natürlich Eure Sache. Ein Zettel kann auch ein Hinweis auf ein Geschenk sein, die Haken tragen auch Zuckerstangen oder Schokoladenpäckchen.
Jeder, wie er mag!
Anleitung für „Zenko“ (jap.=gute Tat)
Der einfachste Weg ist natürlich der, einen schönen gemusterten Stoff zu nehmen. Ebenso könnt Ihr aber auch einen unifarbenen Leinen- oder Baumwollstoff nehmen und ihn weihnachtlich verzieren.
Mit Stoffmalfarbe bestempeln, mit Filz bekleben oder etwas applizieren…der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Was Ihr braucht
- Leinen- oder Baumwollstoff, 90cm x 40cm
- Schrägband ca. 3,20m (2x 92cm, 2x 42cm & 3x 13cm für die D-Ringe)
- 24 Streichholzschachteln
- Band zum Aufhängen der Schachteln
- Lochzange
- 24 Haken oder Ringe (meine Ringe haben einen Durchmesser von 19mm)
- 2 Rundholz-Stangen, 1m lang
- 2 kleine Lederstücke oder alternativ Lederband
- Stoff oder Papier zum Bekleben der Schachteln
- Kleber
- Zahlen von 1-24 (Ich habe meine aus Stoff und Vliesofix ausgestanzt. Ihr könnt sie aber auch aufmalen, vielleicht mit Perlenstiften.)
- 3x D-Ringe in der Breite des Schrägbandes (alternativ können in die oberen Ecken auch Ösen eingeschlagen werden)
Schritt 1
Die seitlichen Stoffkanten werden mit einem passenden schönen Schrägband eingefasst, die obere Kante mit dem Schrägband verstürzt.
Um die Kanten einzufassen, wird eine Seite des Schrägbands aufgeklappt und rechts auf rechts und Kante an Kante angelegt und gesteckt.
Dann kann anschließend auf der Falz (dem Knick) genäht werden. Das Verriegeln am Anfang und am Ende der Naht nicht vergessen.
Das überstehende Schrägband kann anschließend abgeschnitten werden.
Schritt 2
Schritt 3
Um nun die untere Längskante mit dem Schrägband zu verstürzen, werden die Enden des Schrägbandes ca. 1cm eingeschlagen. Dann wird es rechts auf rechts an die Kante gesteckt und anschließend auch wieder der Falz entlang festgenäht. Die enden der Nahtzugaben habe ich noch umgeschlagen und punktuell mit der Maschine festgenäht, damit sie nicht hervorschauen.
Schritt 4
Anschließend wird das Schrägband in voller Breite nach hinten umgeschlagen, sodass unten eine saubere Kante entsteht. Dann steckt Ihr das Band von rechts fest und steppt es fest. Idealerweise verläuft die Naht knapp an der Kante des Schrägbandes, damit die seitlichen Öffnungen groß genug bleiben, um den Holzstab hindurch zu schieben. Das Gleiche macht Ihr mit der oberen Kante.
Schritt 5
Jetzt bereitet Ihr die Aufhänger vor, indem Ihr 3x 13cm Schrägband zuschneidet, es um 6 cm umklappt, den D-Ring dazwischen schiebt und den verbleibenden 1cm entgegengesetzt umschlagt. Die Positionen sind je seitlich neben dem Einfassband und mittig. die Aufhänger werden hinter den Stoffstreifen gelegt und an der oberen und unteren Kante des vorher angenähten Schrägbandes festgenäht. Dann kann der erste Holzstab schon durch den unteren Tunnel geschoben werden (seitlich schauen je 5 cm hervor).
Schritt 6
Nun kommen wir zum Herzstück des Kalenders, den Schachteln. Wie Ihr sie beklebt und verziert könnt Ihr nach Eurem Geschmack entscheiden. Ich habe sie in diesem Fall mit einem unifarbenen Schrägband beklebt, welches idealerweise fast die genaue Breite der Streichholzschachtel hatte. Ein Stoff-oder Alleskleber ist hier ausreichend. Ihr solltet nur sparsam damit umgehen, damit er nicht durchschlägt. Eine der kurzen Kanten habe ich vorher umgeschlagen und verklebt, damit ich ein sauberes Ende auf der Rückseite der Schachtel bekomme. Die überstehenden Stoffkanten habe ich anschließend mit einer Schere abgeschnitten. Eine schöne Alternative zum Bekleben mit Stoff ist das Verzieren mit einfachem Packpapier.
Schritt 7
Da ich schöne Zahlen aus Stoff haben wollte, habe ich den Stoff mit Vliesofix beklebt und anschließend mit Hilfe meiner Schablonen die Zahlen mit der Stanzmaschine ausgestanzt. Wer keine Stanzmaschine oder einen Schneidplotter besitzt, kann die Zahlen auch von Hand auf der Papierseite des Vliesofix (seitenverkehrt!) aufzeichnen und anschließend ausschneiden. Die Zahlen werden einfach nur aufgebügelt und der hintere Teil der Schachtel mit einem Loch versehen. Wenn Ihr dann noch verschieden lange Bänder durch das Loch zieht und verknotet, ist der Adventkalender auch schon fast fertig.
Schritt 8
Damit der zweite Holzstab Halt findet, habe ich zwei Lederstreifen an den Enden mit einem Loch versehen und mit Stickgarn zusammengenäht. Diese Lederriemen halten rechts und links den unteren Stab, an dem sich die Ringhaken mit den Schachteln befinden. Der Vorteil ist, dass sich der Kalender nach der Weihnachtszeit platzsparend zusammenlegen lässt. Die Lederriemen könnt Ihr aber auch durch Bänder oder schöne Schleifen ersetzen.
So, nun kann der Kalender noch mit weiteren Deko-Elementen behangen oder die Haken mit Schleifen versehen werden, wer es möchte.
Aber vor allem kann er nun endlich befüllt werden!
Ich wünsche Euch viel Freude damit!
Eure Katja
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