Ich brauchte dringend eine neue Tasche – in Silber…
…also schaute ich im Netz, ob ich etwas Passendes finden würde. Irgendwie hatte ich aber nach einer Stunde noch nichts Schönes gefunden. Tja, manchmal kommt man eben nicht auf das Naheliegendste – selber machen!!! Ich hatte doch noch einen großen Rest vom silberfarbenen Kunstleder und ein Innenstoff würde sich schon finden. Etwas mit ein bisschen Glitzer wäre für den Sommer toll… .
Da mich notwendige Besorgungen am selben Tag sowieso noch in die Stadt führten, suchte ich nachen einem Stoff mit silberfarbenem Glitzer – nicht zu finden. Aber dieser weiße Stoff mit goldfarbenem Muster stach mir ins Auge. Gold und Silber zusammen? Warum nicht? Ich trage inzwischen auch Silber, Gelb-und Rosegold zusammen und finde es schön!
Die Idee war geboren…
Die Strandtasche „Gin“ (jap.=Silber) kann natürlich auch aus einem festen Baumwollstoff, aus Wachstuch oder Oilskin genäht werden. Das bleibt ganz Euch überlassen.
Was Ihr braucht
- 2x Außenstoff (50cm x70cm) ; in meinem Fall silberfarbenes Kunstleder
- 2x Innenstoff (50cm x 70cm) ; in meinem Fall Baumwollstoff
- 2x Stoffstreifen (100cm x 8cm) für die Trageriemen ; hier: Kunstleder
- Ledernadel für die Nähmaschine
- 120er Garn
- extra starkes Garn
- 4 große Ösen, 14mm im Durchmesser
- 2 Taschenringe (innen 2,5cm/außen 3,5cm)
Schritt 1
Tasche und Futter nähen
Ihr legt die Außenstoff-Teile rechts auf rechts aufeinander (die obere und untere Kante sind die längeren) und näht, beginnend an der rechten Seite, die Teile zusammen – die obere Seite bleibt dabei offen. Bitte vergesst nicht, am Anfang und am Ende der Naht zu verriegeln.
Das Gleiche macht Ihr auch mit dem Innenfutter, nur lasst Ihr hier in der Mitte der unteren Kante eine Wendeöffnung (nicht zu klein, denn das Kunstleder ist etwas steifer, also ca.30cm) .
Schritt 2
Ecken für den Boden nähen
Als nächstes müssen die Ecken für den Boden abgenäht werden und zwar mit dem Maß von 10cm, von der Spitze aus gemessen. Wenn Ihr aber nicht wisst, wie das genau funktioniert, dann schaut Euch doch einfach mein Video dazu an.
Schritt 3
Taschen wenden
Anschließend wendet Ihr das Innenfutter auf rechts und schiebt es in die Außentasche.
Die oberen Kanten der beiden Taschen werden aneinandergesteckt, dabei treffen die Seitennähte genau aufeinander. Mit 1cm Nahtzugabe werden die beiden Taschen an der oberen Kante zusammengenäht.
Durch die Wendeöffnung könnt Ihr die Tasche anschließend auf rechts drehen. Die Wendeöffnung wird dann knappkantig zugenäht.
Damit das Innenfutter nicht immer nach außen klettert, ist es ratsam, die obere Kante von rechts füßchenbreit abzusteppen. Dafür habe ich als Oberfaden das extra starke Garn und für den Unterfaden das 120er-Garn benutzt. Wenn Ihr für den Unterfaden auch schon das dickere Garn benutzen wollt (das habe ich für die Trageriemen so gemacht), dann solltet Ihr etwas langsamer nähen, weil nicht jede Maschine so gerne dickeres Garn näht. Wenn Eure Maschine das Kunstleder nicht so richtig transportieren möchte, dann hilft ein Teflon- oder Rollfuß.
Und immer daran denken: Am Anfang und am Ende einer Naht verriegeln! Und näht nicht aus Versehen vor dem Wenden die Wendeöffnung zu!
Schritt 4
Trageriemen nähen und anbringen
Nun müssen noch die Trageriemen gefertigt werden.
Die zugeschnittenen Lederstreifen werden an den Längsseiten je 1cm eingeschlagen und dann wird der Riemen zur Hälfte gefaltet.
Die offene Kante wird anschließend knapp abgesteppt – ebenso die andere Längskante (Bruchseite). Jetzt platziert Ihr die Riemen so, dass sie um 8cm auf der Tasche liegen, im Abstand von je 22cm von der Seitennaht. Das Kreuz, womit die Riemen auf der Tasche befestigt werden ist 5cm hoch.
Die untere Kante der Riemen bleibt offen, wird also nicht umgeschlagen, aber natürlich festgesteppt.
Schritt 5
Ösen einschlagen
Um die Tasche flexibel zu machen, werden nun die Ösen eingeschlagen. Sie werden so platziert, dass sie knapp unter der Naht an der oberen Kante liegen und je 10cm von den Seitennähten entfernt. Bitte folgt hierbei genau der Anleitung des Herstellers.
Sind die Ösen eingebracht, dann müsst Ihr nur noch die Seitennähte einklappen und die Taschenringe hindurchführen.
Und wo bleiben Eure Wertsachen?
Da ich am Strand gerne spazieren gehe, habe ich mir eine kleine Tasche genäht, in der ich mein Handy, den Schlüssel und mein Geld verstauen kann. Diese Tasche habe ich mit einer kleinen Schlaufe versehen und an den Taschenring einen Karabiner angebracht. Das Ganze könnt Ihr natürlich auch umgekehrt machen, also den Karabiner an die Tasche anbringen und dann in den Taschenring einhaken.
Großer oder kleiner Auftritt!
Das schöne an „Gin“ ist, dass Ihr die Größe der Tasche mit den Taschenringen variieren könnt. So ist sie auch als Shopper geeignet und kann, je nach Erfolg der Shopping-Tour, der Einkaufmenge angepasst werden 😉 !
Ich wünsche Euch einen schönen Strandurlaub und/oder eine erfolgreiche Shopping-Tour!
Vermutlich mache ich meine Gin noch zu einer be-unique-Gin — dann bekommt Ihr natürlich auch noch ein Foto davon zu sehen!
Update
So schnell konnte ich gar nicht sticken oder drucken. Die Tasche hat ein neues Zuhause gefunden – so geht das oft! Immerhin kann ich dann wieder eine neue Tasche entwerfen und nähen…
Bleibt einzigartig!
Eure Katja
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