Leben

Motiv-Torte, ein Wagnis…

Meine erste Motiv-Torte

Eine liebe Freundin wurde 50 Jahre alt und ihr Wunsch war ein Zuschuss zu einer bestimmten Tasche. Die Mädels wollten zusammenschmeißen, also musste ein Gutschein her.

Eine Karte? Eine Tasche aus Pappe? Eine Motiv-Torte? Außer einer eher schlichten Fußball-Feld-Torte für meinen Jüngsten, hatte ich mich noch nie an eine Torte mit Fondant gewagt. Die Zeit war knapp, also ein Wagnis ohne großartige Alternative, außer einem Blumenstrauß mit Karte – langweilig! Scheitern war also nicht drin!

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Also kurz im Netz schlau gemacht, habe ich mir folgende Zutaten besorgt:

Zusätzlich brauchte ich noch einen Stabilisator für die Henkel

Ein Plastik-Schlauch aus dem Baumarkt

Leder-Struktur?

Hier musste ich improvisieren, weil der ursprüngliche Plan, die Struktur der Tortenplatte zu nutzen, nicht funktionierte. Also ging ich auf die Suche und fand – eine ungebrauchte Schubladen-Matte. Schaut einfach mal, was Ihr so in Eurem Haushalt findet, womit man eine schöne Struktur erreichen kann.

Schubladen-Anti-Rutsch-Matte

Welche Grundlage?

Normalerweise nimmt man für diese Torten einen Biskuit, aber ich hatte Bedenken, dass es für die Henkel zu instabil wird. Deshalb habe ich mich für 2 Zitronen-Kastenkuchen entschieden, die natürlich ein ordentliches Gewicht haben würden. Da die Tasche aber nicht sooo groß werden sollte (23 x 14 x 11 cm) , stellte das kein Problem dar.

Zitronen-Kuchen-Rezept

Zutaten
  • 250g Margarine
  • 250g Zucker
  • 5 Eier
  • 250g Mehl
  • 2TL Backpulver
  • Zitronenabrieb einer Bio-Zitrone
  • etwas Margarine zum Einfetten der Kastenform
  • Semmelbrösel
Zubereitung
  1. Bevor ich mit dem Teig beginne, fette ich immer erst die Kastenform ein und versehe sie mit Semmelbröseln.
  2. Die Margarine mit dem Zucker in eine Schüssel geben und schaumig rühren. Nach und nach Eier hinzugeben und rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
  3. Im nächsten Schritt die abgeriebene Zitronenschale und hinzugeben. Nun das Mehl in die Schüssel geben und Backpulver untermischen. Alles miteinander verrühren, bis ein glatter Teig entstanden ist.
  4. Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und eine Kastenform (Länge ca. 30 cm) mit ausreichend Butter einfetten, damit der Kuchen sich nach dem Backen besser aus der Form löst. Teig in die Form füllen und auf der mittleren Schiene des Ofens 45-50 Minuten lang backen lassen.
  5. Mit einem Holzstäbchen oder einem Metall-Spieß könnt Ihr in den Kuchen stechen, um festzustellen, ob er schon durchgebacken ist. Es sollte beim Herausziehen kein feuchter Teig am Spieß kleben.
  6. Ist der Kuchen fertig, so könnt Ihr ihn aus der Kastenform befreien und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Fertig!

Ein Muss – Buttercreme!

Damit der Fondant überhaupt am Kuchen hält, braucht Ihr Buttercreme. Ich habe mich für eine Buttercreme-Variante mit Pudding entschieden.

Buttercreme-Rezept

Zutaten
  • 2 EL Zucker
  • 400 ml Milch
  • 1 Päckchen Vanillepuddingpulver
  • 190 g weiche Butter
  • 50 g Puderzucker
Zubereitung
  1. Die Butter aus dem Kühlschrank nehmen, denn sie braucht später Zimmertemperatur.
  2. Das Puddingpulver mit dem Zucker und einem Teil der Milch in einer Tasse verrühren. Die Milch in einem Topf erhitzen und das Gemisch hinzugeben. Kurz aufkochen lassen, damit die Masse andickt. Den Topf vom Herd nehmen und noch eine Weile weiterrühren.
  3. Da der Pudding beim Abkühlen gerne eine Haut bildet, könnt Ihr einfach etwas Frischhalte-Folie auf die Oberfläche legen oder umweltfreundlicher einfach immer wieder umrühren.
  4. Wenn der Pudding und die Butter Zimmertemperatur haben, den Puderzucker in eine Schüssel sieben, die Butter hinzugeben und schaumig schlagen.
  5. Anschließend den erkalteten Pudding löffelweise hinzufügen. Fertig!

Jetzt zum Fondant – schlotter…

Zum Ausrollen hatte ich zuvor gelesen, dass man Puderzucker oder Speisestärke vorher auf den Untergrund siebt, aber das hat sich als nicht wirklich hilfreich herausgestellt, weil es in meinem Fall, mit der Verarbeitung von schwarzem Fondant, unschöne Spuren hinterlässt.

Also habe ich mich für das Unterlegen mit Frischhaltefolie entschieden, was auch wunderbar geklappt hat. Beim Ausrollen habe ich eine Stärke von 3mm gewählt, weil der Kuchen ja schon so schwer war.

Die Maße habe ich am zusammengesetzten Kuchen ausgemessen und die 3 Elemente ausgeschnitten, nachdem ich die Struktur des Leders mit der Noppenmatte geschaffen hatte. Damit es nicht so regelmäßig aussah, hatte ich die Matte nach dem ersten Druck ein bisschen gedreht und ein weiteres Mal gedruckt.

Lederstruktur und Reißverschlüsse

Wie sollte ich die Reißverschlüsse darstellen?

Keine Frage, natürlich mit einem echten Reißverschluss! Den habe ich einfach in den Fondant gedrückt und anschließend mit der silberfarbenen Lebensmittelfarbe bestrichen. Die Zipper sind kleine Dreiecke aus Fondant, ebenfalls mit Farbe bepinselt.

Taschentorte, henkellos

Die Nieten der Tasche habe ich mit den silbernen Zuckerperlen simuliert, die ich mit dem Lebensmittel-Kleber angeklebt habe.

Die Henkel

Ein einfacher Plastikschlauch als Stabilisator, ummantelt mit dünn ausgerolltem Fondant. Der Lebensmittel-Kleber kam auch hier zum Einsatz.

Henkel bitte nicht mitessen!

Wie man hier sehen kann, habe ich die Kuchen geteilt und mit Buttercreme wieder zusammengesetzt. Dabei noch etwas Buttercreme zum Einstreichen des gesamten Kuchens zurückbehalten.

Zusammengesetzten Kuchen eine Stunde kaltstellen!

Anschließend den gesamten Kuchen dünn mit Buttercreme bestreichen (Kleber für Fondant).

Hier seht Ihr die einzelnen Schichten der Buttercreme

Nachdem ich die einzelnen Elemente auf den Kuchen gelegt habe und die Seitenteile dabei mit Kleber am Hauptteil befestigt habe, wurde fleißig (wie schon vorher beschrieben) dekoriert.

Das Logo der Tasche habe ich ausgeschnitten, aufgeklebt und angemalt.

Und fertig war der Gutschein!

Schön verpackt auf dem Silbertablett gereicht

Achtung, Verwechslungsgefahr!

Was soll ich Euch sagen? Meine Freundin dachte zunächst wirklich, dass es die Tasche sei, die sie im Garten auf dem Tisch vorfand. Ich war schon ein bisschen stolz, dass mir die Torte offenbar gut gelungen war.

Alleine die erstaunten Gesichter waren die Arbeit wert und es hat außerdem echt Spaß gemacht!

Witzigerweise ist im Laufe des Tages dann der obere Reißverschluss der Tasche noch aufgegangen, fast ein Reklamationsfall 😉 !

Die Buttercreme brauchte wohl frische Luft

Viel zu schade, um sie zu essen!

Sie aber aufzubewahren, war auch nicht möglich, also wurde sie auch angeschnitten und gegessen! Richtig so!

Also, wagt es einfach und macht Euch Eure Lieblingstasche als Motiv-Torte! Vielleicht könnt Ihr es ja auch vorher üben, wenn Ihr so eine Torte verschenken wollt. Die Zeit hatte ich leider nicht – ich hatte Glück 🙂 !

Viel Freude beim Backen und Dekorieren!

Katja

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